Maxiversity, the empowering synergetics of dialogue

Maxiversity an der documenta 14 als Teil der „The School of Everything“
Im Rahmen des documenta-Bildungsprogramms beteiligt sich das Institut HyperWerk unter anderem mit der Maxiversity am Symposium «The School of Everything»: Die Veranstaltung möchte ein Bildungssystem erschaffen, das die Teilnehmenden dazu anregt, ihr Wissen zu teilen und zu erkennen, dass Bildung massgeblich zu gesellschaftlichem Wandel beiträgt. Texte, Dokumentationen, Manifeste und Sketches von Bildungsmodellen werden im Symposium zusammengeführt. Das Ziel ist, das Teilen zu entkriminalisieren und das Geben an andere zu geniessen.

Mission „Maxiversity“
We investigate the empowering synergetics of dialogue: two persons, one method, and the vast resources of online knowledge are all it takes to start this revolution.

Basierend auf kuratierten Online-Tutorials beschäftigt sich die Maxiversity im weitesten Sinne mit der Bildung einer transkulturellen Gesellschaft durch Wissensbemächtigung, Empowermentstrategien und Demokratisierung von Wissen sowie mit Produktions- und Kulturtechniken. Ziel ist die Erforschung neuer dialogbasierter Wissenstransfermethoden und –formaten auch in Verbindung mit Hochschule.

Grundlage der Überlegung ist die Definition der kleinstmöglichen aber sinnführenden Bildungseinheit: Dem Gegenüber zweier Menschen. Denn für uns beginnt Bildung und Wissenstransfer in dem Moment, in dem sich zwei Menschen gegenüber stehen und in Kommunikation treten. Um sich auszutauschen, zu verhandeln, sich zu verstehen, zu überzeugen oder zu verführen. Um dann jeder für sich oder gemeinsam in handelnder Erkenntnis aktiv zu werden und gestaltend in Wirkung zu treten.

Die Unmittelbarkeit des Internets und seiner medialen Veröffentlichungsplattformen ermöglicht experimentelles Handeln.Wir öffnen eigene Wirkungsräume durch die Teilhabe an der Arbeit von Forstarbeitern in Sibirien, Skatern in LA oder Aquakulturbetreibern in Argentinien. Was eint ist der Erfahrungs- und Experimenthorizont der online unmittelbar greif- und nachvollziehbar wird. Das digitale wird normal, es wird absorbiert, tradiert, und in dem Sinne von uns verschlungen und verdaut, verwandelt, gestaltet und als Tool oder Nährboden verstanden.

Das Internet ermöglicht den Zugang zum stetig wachsenden, umfassendsten Zeugnis menschlichen Wirkens, Wissens, Erkennens und Handelns. Historisch und in Echtzeit. Ein lebendiges Archiv der Kulturen ohne jedoch primär epistomologischen oder scholastischen Zwängen zu folgen. Es ist Abbild des Willens zu wirken, zu formen – zu gestalten. Ein gigantischer Haufen an Daten, Information und Wissen. Und je nach AutorIn ein Vorschlag zur Lesart der Welt Pars pro toto.

Wir beziehen uns aufeinander. Erkennen, untersuchen, erleben Menschen anderer Kulturkreise, als diese selbst. Und plötzlich wird jeder Sack Reis, der in China umfällt, eine Nachricht – vor allem wem der Sack wo und wie und unter welchen Umständen und mit welchem Hashtag ausgestattet, umgefallen ist.

In der Behauptung, jeder Mensch sei ein Gestalter, so er sich seiner Rolle bewusst würde und sie annähme, liegt die Hoffnung, sich von tradierten Designbegriffen lösen zu können um als Micro-Craft-Entity gestaltend aktiv werden zu können.So gesehen, bewegen wir uns in der postindustriellen Gestaltung im Bereich einer durch digital archivierte, abrufbare und kontextualisierbare Information evozierten Varianten einer neuen gestalterischen Aufklärung.